Für Folge 67 habe ich mit Ines Matic über das Thema Barrieren, Kraftquellen und digitale Barrierefreiheit gesprochen.
Ines forscht an der Universität Würzburg im Bereich Pädagogik bei Sehbeeinträchtigung. In ihrer Forschung für ihre Doktorarbeit geht es um die Barrieren von Menschen mit Sehbeeinträchtigung und Autismus. Es ist auch immer wichtig auch den Fokus auf Kraftquellen zu legen und was uns neue Energie gibt. Gerade im Alltag als behinderte Person ist für sie Achtsamkeit sehr wichtig.
Ein anderes Thema, mit dem sie sich viel beschäftigt, ist die digitale Barrierefreiheit. Wir tauschen uns darüber aus, wie Dokumente und Präsentationen barrierefreier gestaltet werden können.
Hier kannst du dir die Folge direkt anhören:
Abonniere hier meinen Achtsamkeitsbrief.
Über diese Themen sprechen wir in der Folge
- Über Ines Matic
- Forschung zum Thema Sehbehinderung und Autismus
- Alltagspraktische Fähigkeiten und Barrieren im Alltag
- Kraftgebende Dinge
- Nächste Schritte in ihrer Forschung
- Die eigene Zeit gut einteilen
- Digitale Barrierefreiheit und barrierefreie Dokumentengestaltung
- Achtsamkeit in ihrem Alltag
- Ihre eigene Selbstfürsorge-Praxis
Transkript dieses Beitrags:
Einleitung in die Folge
Mechthild [00:00:19]:
Hallo, herzlich willkommen zu Folge 67 von Inklusive Achtsamkeit – der Podcast. Ich freue mich, dass du wieder eingeschaltet hast und dabei bist und dir diese Folge anhörst. Ich habe heute wieder ein Interview, und zwar mit der Ines Matic. Ines kenne ich jetzt auch schon ein paar Jahre, auch über Instagram und haben wir uns aber auch schon ein paar Mal in Live gesehen. Diesmal haben wir uns online getroffen und ich habe sie ein bisschen ausgefragt über ihre Forschung im Bereich Menschen mit Sehbehinderung und Autismus. Es ging auch wieder viel um das Thema Barrieren, aber auch das Thema Achtsamkeit und Kraft für sich selber finden. Und Ines hat auch einige Tipps geteilt, wie wir digitale Dokumente barrierefrei machen können. Also wieder ganz viele spannende Themen in dieser Folge.
Rückmeldungen zu der Folge
Mechthild [00:01:15]:
Und ich freue mich auf eure Rückmeldung auf die Folge und natürlich immer generell auf alle Folgen und alle Themen und jetzt wünsche ich dir viel Spaß beim Hören dieser Folge.
Vorstellung von Ines Matic
Hallo liebe Ines, schön, dass du heute im Podcast zum Gast bist. Ich freue mich, dass du da bist. Ich fange immer so an, dass du dich gerne in deinen Worten einmal vorstellen kannst.
Ines forscht zum Thema Pädagogik bei Sehbeeinträchtigung
Ines Matic [00:01:43]:
Alles klar. Liebe Mechthild, ich freue mich auch, hier dabei zu sein. Also, ich heiße Ines Matic. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Würzburg und bin da speziell am Lehrstuhl für Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen tätig. Und warum ich das erwähne, ist auch, weil ich auch in dem Bereich promoviere, also meine Promotion schreibe, anfertige.
Genau, verbinde auch so ein bisschen, ich sag mal, meine eigene Perspektive, also meine eigene Perspektive, mit einer Behinderung, aber auch eben mit der fachlichen Perspektive. Das ist das, was es eigentlich so hauptsächlich zu mir zu sagen gibt.
Forschung zum Thema Menschen mit Behinderung
Mechthild [00:02:22]:
Spannend. Und wegen deiner Forschung habe ich dich ja auch unter anderem eingeladen, auch weil du natürlich viele andere spannende Themen hast. Aber ich finde es immer spannend, die Forschung, die es auch zum Thema Barrierefreiheit und Behinderung gibt, zu teilen. Da dachte ich, ich gebe dir die Möglichkeit, oder auch den Zuhörern, die Möglichkeit, darüber mehr zu erfahren und dir die Möglichkeit, mehr dazu zu teilen, was du gerade machst. Wir haben ja schon öfter darüber geredet, aber ich würde es gerne noch mal mit dir im Podcast erzählen.
Die visuelle Wahrnehmung von sehbeeinträchtigen Personen im Autismus-Spektrum
Ines Matic [00:02:52]:
Gerne. Das ist eigentlich ein Riesenthema. Es geht bei mir hauptsächlich, ich sage jetzt mal, die Zielgruppe sind sehbeeinträchtigte Personen im Autismus-Spektrum. Es geht einerseits Sehbeeinträchtigung, andererseits aber auch das Autismus-Spektrum. Und als Schnittstelle eben die visuelle Wahrnehmung. Weil das ja sozusagen das ist, was in dieser Zielgruppe, die von Beidem sozusagen betroffen ist, ja, in irgendeiner Form beeinträchtigt ist. Also, das ist sozusagen das Hauptaugenmerk meiner Forschung.
Alltagspraktische Fähigkeiten
Ines Matic [00:03:24]:
Und da noch mal ganz speziell geht’s alltagspraktische Fähigkeiten. Also, Welche alltagspraktischen Fähigkeiten sind denn zum Beispiel für die Zielgruppe relevant? Und da geht es nicht darum zu sehen, okay, was sagen denn zum Beispiel irgendwelche Experten, in Anführungszeichen, vor allem auch Experten, die vielleicht auch keine Behinderung haben, nicht diese alltägliche Perspektive mitbringen, sondern es geht wirklich diese, ja, Peer-Perspektive.
Wo gibt es da Barrieren?
Also was ist wirklich für die Zielgruppe relevant? Wo gibt es Herausforderungen? Welche Strategien bringen Sie aber auch mit? Woraus schöpfen sie vielleicht ihre Kraft in bestimmten Momenten, was sind auch für sie bestimmte Barrieren und das können total unterschiedliche Barrieren sein, das können physische Barrieren sein, das können gesellschaftliche Barrieren sein, also total viel, was es da einfach ja abzugreifen gibt und ja,
Forschung besteht aus mehreren Teilstudien
Das ist so dieses Hauptthema und in diesem Thema an sich, also wie man ja wahrscheinlich auch schon merkt, geht es da sehr, sehr viel. Und deshalb ist das ganze Thema auch so angelegt, dass es da nicht nur eine Studie gibt oder nur, ich sag jetzt mal, eine Methode gibt, sondern meine Arbeit befasst sich quasi damit, dass ich mehrere Teilstudien auch durchführe. Also ich habe zum Beispiel Interviews durchgeführt, ich habe auch eine Tagebuchstudie durchgeführt. Das sind so verschiedene Teilbereiche, die dann quasi am Ende so ein Puzzle zusammen ergeben, könnte man fast sagen.
Was sind diese alltäglichen Barrieren?
Mechthild [00:04:52]:
Und sehr spannend. Und was sind so die alltäglichen Barrieren oder Dinge, die du da mit angeguckt hast oder dir anguckst oder die dort rausgekommen sind?
Ines Matic [00:05:03]:
Also das ist teilweise total unterschiedlich. Also das können Barrieren sein, sei es jetzt, woran man vielleicht so als Erstes denkt, so vielleicht auch in der Mobilität, also ÖPNV-Geschichten, wie komme ich von A nach B?
Oder auch Situationen mit anderen Menschen, zum Beispiel in Bezug auf Vorurteile, auf ableistische Aussagen. Also, das kann es zum Beispiel sein. Oder auch, wenn man es noch spezifischer angeht, also in Richtung Sehbeeinträchtigung und Autismus, da ging es natürlich auch ganz viel sensorische Barrieren im Sinne von Overload, Reizüberflutung.
Auch Barrieren, an die man nicht denkt
Aber vielleicht auch Dinge, an die man gar nicht als Erstes denkt, sei es zum Beispiel Aspekte, die das Essen betreffen. Also was sind da so Dinge, die mich in dem Moment triggern, die vielleicht für mich irgendwie eine Barriere darstellen? Ja, und so verschiedene Dinge können das dann eben sein. Oder auch ganz klassisch die Kommunikation, die dann einfach oft ein Problem darstellt.
Ines Matic [00:06:03]:
Also sprich, meine Kommunikation funktioniert vielleicht anders als die meines Gegenübers. Und dann ist das, worüber wir sprechen, einfach, ja, es kommt irgendwie nicht an. Also wir haben, wir sind nicht auf Augenhöhe. Und auch das kann dann schon eine Barriere sein, die dann natürlich sich durch viele Lebensbereiche zieht.
Kraftgebende Dinge
Mechthild [00:06:21]:
Und du hattest auch über diese kraftgebende Dinge gesprochen. Das interessiert mich natürlich auch im Hinblick auf den Podcast. Wie habt ihr da nachgeguckt und was kam da denn auch raus?
Ines Matic [00:06:38]:
Das passt auch total gut zu deinen Themen, also gerade in Bezug auf inklusive Achtsamkeit oder generell Achtsamkeit. Da kam ganz viel raus, auch gerade in Bezug auf, wie gestalte ich denn meine Freizeit so? Oder wie gestalte ich denn Bereiche so, die vielleicht stressig sein können, dass ich sie aber trotzdem gut meistern kann. Also wie teile ich vielleicht meine Zeit ein, etc. Und für viele war es dann eben auch so, dass gerade so dieser Aspekt der Pause, also der Pausengestaltung eben wichtig war, wo es wirklich auch darum ging, okay, ich hab jetzt hier eine stressige Situation.
Alltägliche Situationen können stressig sein
Und wenn es nur das Einkaufen ist, in Anführungszeichen, das kann eine Riesenherausforderung sein.
Mechthild [00:07:25]:
Mhm.
Ines Matic [00:07:25]:
Grade, viele Menschen sind unterwegs, es ist laut, es ist wuselig und so weiter. Dann muss ich noch Sachen finden, die ich vielleicht nicht gleich sehe. Ich brauche viel mehr Zeit. Und so weiter. Und so eine stressige Situation, was mache ich dann damit? Also, wie gehe ich damit Und dann gab’s zum Beispiel auch Aussagen zu Themen wie Also, Aussagen in Bezug auf, okay, wenn ich jetzt so eine Situation hinter mich gebracht habe, dann ist es erstmal für mich wichtig, runterzukommen, runterzufahren.
Wie kann ich neue Energie auftanken?
Ja, wieder mit mir irgendwie ins Gleichgewicht zu kommen, weil das einfach vorher so herausfordernd war. Da könnte man jetzt auch die Löffeltheorie mit anführen, weil ich vielleicht gerade einige Löffel verbraucht habe, jetzt wieder einfach neue Energie tanken muss, dann wieder andere Tätigkeiten auch angehen zu können. Und das ist vielleicht auf den ersten Blick, würde jetzt vielleicht jemand denken, der, ich sage jetzt mal, keine Behinderung hat, würde sich vielleicht denken, ja gut, einkaufen mache ich vielleicht auch nicht gerne, aber ja, kann für viele aber eine wirklich stressige und aufreibende Situation sein, bis dahin sogar führen, dass sie schlichtweg vermieden wird, Also quasi, dass man davon eine Vermeidungsstrategie sprechen kann.
Dadurch alltägliche Situationen vermeiden
Ines Matic [00:08:36]:
Und das sollte natürlich dann auch nicht das Ziel sein eigentlich, aber es ist natürlich legitim, dass Personen sagen, mir ist das alles viel zu viel, viel zu stressig. Ich verbrauche da so viel Energie für, dass man es vielleicht dann doch schlichtweg, also dieser Situation, aus dem Weg geht.
Mechthild [00:08:53]:
Ja, und damit ja auch einen großen Teil vom alltäglichen Leben auch mit vermeidet, dann wäre ja eigentlich auch wichtig ist für so ein soziales Leben.
Ines Matic [00:09:02]:
Genau. Ja, Und da geht es natürlich auch soziale Kontakte. Wie werden die aufrechterhalten? Werden sie aufrechterhalten? Weil auch das kann natürlich auch Energie kosten.
Was sind die nächsten Schritte für ihre Forschung?
Mechthild [00:09:15]:
Und jetzt in der Forschung habt ihr dann vor allem diese Faktoren erstmal rausgefunden? Oder habt ihr auch schon geguckt, versucht in Richtung Interventionen zu gehen? Oder wäre das dann nächster Schritt?
Ines Matic [00:09:26]:
Das wäre der nächste Schritt. Das könnte man fast schon als Ausblick sehen.
Mechthild [00:09:29]:
Ja, okay, dann war ich schon zu weit wieder.
Erstmal einen Überblick bekommen
Ines Matic [00:09:32]:
Genau. Also es geht auf jeden Fall erstmal darum, überhaupt erstmal so einen Überblick zu bekommen. Also von welchen Themen, also von welchen alltäglichen Themen sprechen wir? Von welchen Fähigkeiten sprechen wir? Und da steht so für mich im Fokus immer so dieses, was ist herausfordernd, was kann stressig sein, weil daraus kannst du natürlich auch noch mal ziehen, ok, welche Bereiche sind dann vielleicht noch mal wichtig für die Zielgruppe anzugehen, aber genauso eben auch zu sehen, gibt es denn da vielleicht schon Strategien, gibt es da vielleicht schon Lösungsansätze, mit bestimmten, ja ich sag mal herausfordernden Situationen umzugehen?
Tagebuchstudie
Genau, deshalb war immer so mein Hauptaugenmerk auch zum Beispiel bei dieser Tagebuchstudie. Das war eine sehr kleine Stichprobe, also eben mit der Zielgruppe sehbeeinträchtigter Personen im Autismus-Spektrum. Die dann wirklich auch eine Vorlage bekommen haben mit bestimmten Fragen. Wo’s dann eben zum Beispiel darum ging, wie war erst mal dein Tagesablauf? Gab es Herausforderungen während deines Tagesablaufs? Also während deines Tages. Gab’s aber vielleicht auch gute Dinge während deines Tages? Gab’s Dinge, die für dich gut gelaufen sind, wo du mit einem guten Gefühl rausgegangen bist? Wirklich zu schauen, okay, was war vielleicht eher schlimm oder mühselig oder stressig?
Das wird ja auch immer unterschiedlich empfunden. Und was lief aber vielleicht auch gut und warum lief es für mich gut? Und da dann eben auch zu schauen, okay, kann man da vielleicht auch Strategien ableiten, die vielleicht dann auch generell Dinge sind, an die man eben auch anknüpfen kann, für zum Beispiel eine Intervention. Wobei ich mag das Wort Intervention nicht, das klingt immer so nach, ah, wir müssen hier eingreifen, es darf nichts anderes geben.
Wo gibt es Unterstütztungsmöglichkeiten?
Ines Matic [00:11:09]:
Als gäbe es quasi so eine Rezeptlösung. Es ist eher wie so eine Förderung, würde ich vielleicht sagen. Genau, einfach da so eine Unterstützung, die man da bieten kann. Und es gibt natürlich auch in unserem Bereich, also gerade im Bereich Sehbeeinträchtigung, gibt es ja beispielsweise, also es gibt ja Rehabilitationsfachkräfte, die gerade solche Themen bearbeiten, wie lebenspraktische Fähigkeiten oder Orientierung und Mobilität. Das sind so die 2 Dinge. Aber das kommt natürlich alles auch aus der Praxis eben heraus, sage ich jetzt mal. Und da war es mir eben vor allem auch wichtig, diese Perspektive von der Zielgruppe einzuholen. Also, was ist für mich denn in dem Moment wichtig? Weil, nur weil’s jetzt vielleicht, ich sag jetzt mal, in einem Lehrbuch steht, Einkaufen ist für jede Person eine superwichtige Fähigkeit, und blinde und sehbehinderte Menschen haben da Schwierigkeiten drin, heißt es ja nicht, dass es für mich als sehbehinderte Person genauso sein muss.
Was ist wirklich für die Zielgruppe relevant?
Ines Matic [00:12:08]:
Genau, da war mir einfach so dieser Ansatz wichtig, okay, was ist tatsächlich für die Zielgruppe relevant, unabhängig von dem, was vielleicht von außen gemeint wird oder festgehalten wird.
Mechthild [00:12:21]:
Und das Einkaufen war etwas, was dann rauskam oder gab es da auch noch andere Sachen?
Es gibt viele Herausforderungen
Ines Matic [00:12:25]:
Oh, es gab viele Sachen. Also es ist tatsächlich eine ganze Liste, kann man fast sagen. Also ich war jetzt auch gestern erst dabei, noch habe ich meinen tabellarischen Überblick einfach mal fertiggestellt, mal so die groben wichtigen Ergebnisse einfach mal so kompakt darzustellen. Es sind einige Seiten auf jeden Fall. Und es ist nicht nur Einkaufen.
Mechthild [00:12:49]:
Das habe ich mir gedacht, aber das war jetzt so dein Beispiel, was du immer wieder rausgestellt hast.
Ines Matic [00:12:55]:
Also es ging zum Beispiel auch das Thema Verreisen. Also wie gestaltet sich das? Wo gibt es da vielleicht Schwierigkeiten? Wo gibt es aber vielleicht auch Dinge, die gut funktionieren, in welchen Bereichen des Lebens wird zum Beispiel Unterstützung eingefordert, sei es jetzt von Bekannten, Freunden, Familie oder eben auch beispielsweise Assistenz. Also es gibt sehr, sehr viel.
Was steht jetzt als Nächstes an für ihr Forschungsprojekt?
Mechthild [00:13:20]:
Ja, cool. Die jetzt die nächsten Schritte für dein Forschungsprojekt ist jetzt das Zusammenstellen der Ergebnisse oder wie ist gerade dein Zeitplan?
Ines Matic [00:13:33]:
Ich bin gerade dabei, noch an meinem Methodenteil zu feilen und jetzt auch noch die Ergebnisse von der Tagebuchstudie komplett zu verschriftlichen, weil das ist ja auch sehr viel. Es wurde dann auch codiert und so weiter und dann eben die Ergebnisse so zusammenzutragen. Ja und dann muss dann eben noch der Theorie-Teil sozusagen angepasst werden, nochmal überarbeitet werden, dass eben das Ganze auch zusammenpasst. Und dann hoffe ich, dass bald ein Ende in Sicht ist.
Nicht nur Doktorarbeit, sondern auch die Lehre
Mechthild [00:14:04]:
Das hoffe ich auch für dich. Schreiben von der Doktorarbeit ist ja echt ein langer Prozess.
Ines Matic [00:14:10]:
Total und es ist auch super viel. Also ich habe ja nicht nur die Doktorarbeit, sondern auch die Lehre an der Uni. Also sprich, gerade in der Vorlesungszeit habe ich dann eben Seminare unter der Woche, habe noch andere Aufgaben, die so anfallen am Lehrstuhl. Ja, und dann kommt eben noch die Promotion.
Wie teile ich meine Zeit ein
Und dann sind wir auch wieder beim Zeitmanagement, wo es dann auch eben darum geht, wie teile ich mir meine Zeit ein. Mache ich vielleicht heute mal ein bisschen kürzer, mache dann aber vielleicht was am Wochenende, da ein bisschen was zu ergänzen, weil ich vielleicht unter der Woche auch nicht so viel Kraft habe, dadurch, dass ich dann in der Lehre unterwegs bin. Also sprich, wie teile ich mir meine Zeit ein, dass ich a, produktiv arbeiten kann und b, aber nicht so schnell kaputt bin. Das ist natürlich auch super wichtig.
Ines Matic [00:15:01]:
Ja, weil wenn es nur die Promotion wäre, dann wären wir vermutlich schon fertig gewesen. Aber das ist natürlich ein anderes Thema.
Mechthild [00:15:09]:
Ja, und deine Strategien, damit umzugehen, ist es zu gucken, wie du dir die Zeit gut einteilen kannst.
Papier-Kalender um ihre Zeit zu planen
Ines Matic [00:15:15]:
Genau, also das ist mir super wichtig und was ich auch so für mich gelernt habe, musste ich aber auch wirklich erstmal für mich lernen. Also ich bin ein totaler Fan von einem physischen Kalender, also einem Kalender aus Papier.
Mechthild [00:15:27]:
Ich auch. Ich habe auch immer meinen Papierkalender.
Liebt es Dinge abzuhaken
Ines Matic [00:15:31]:
Und obwohl ich eigentlich super viel, also ich mache alles digital von Lesen und Arbeit und es funktioniert ja alles digital, was ja auch für mich barrierefrei ist. Also digital bedeutet für mich auch, ich sag mal zu 99 Prozent, dass es auch für mich barrierefrei ist. Aber ich brauch diesen Kalender auf Papier, weil ich dann irgendwie, ich weiß nicht, einen besseren Überblick habe, wo ich für mich vielleicht noch mal was markieren kann, irgendwas abhaken kann. Ich liebe es, Dinge abzuhaken. Dieses Gefühl, es ist weg. Das liebe ich.
Auch Freizeit-Termine eintragen
Und was ich so für mich gelernt habe, auch gerade jetzt so während der Promotionszeit, was ja doch schon noch mal ein anderer Abschnitt ist, wo du auch noch mal länger an der Arbeit dran sitzt, also zum Beispiel Bachelor- oder Masterarbeit, ist für mich tatsächlich, dass ich festgestellt habe, ich darf nicht mehr nur Termine eintragen, die zum Beispiel mit der Arbeit zu tun haben, die mit der Promotion zu tun haben, sondern ich muss auch für mich Termine eintragen, die mit der Freizeit zu tun haben, also die mir gut tun. Ja, also dass ich zum Beispiel auch sowas eintrage, wie, weiß ich nicht, morgen 14 Uhr gehe ich mit einer Freundin spazieren.
Oder ich gehe ins Kino oder solche, dass ich auch mal wirklich mir Termine eintrage, die für mich sozusagen Quality Time bedeuten und nicht nur die Pflicht.
Auch bewusst Zeit für Freunde und Partner nehmen
Mechthild [00:16:54]:
Das stimmt, das ist sehr wichtig und gut, dass du da auch das für dich machst, weil das geht dir dann gerade in stressigen Zeiten wie in der Promotion auch vielleicht oft unter, dass du immer noch Zeit für dich brauchst. Ja, Freunde und Partner und so.
Ines Matic [00:17:09]:
Und das ist super wichtig und gerade auch was du sagst, Freunde, Partner. Also man versucht ja dann auch irgendwie auch anderen gerecht zu werden, man versucht sich selbst gerecht zu werden, man ist ja dann auch, also ich zum Beispiel bin einfach eine Perfektionistin.
Oft im Gedankenkarussel
Ich kenne das einfach sehr gut, ich weiß nicht, ob du das auch kennst, dass du auch gerne mal so ein Gedankenkarussell hast und hier an das denkst und da an das denkst, ach, und das musst du noch machen, und hier, das musst du noch machen. Aber das tut dir halt auch auf Dauer nicht gut. Also, du musst irgendwie versuchen, auch zu sagen, okay, ich hab jetzt diese Gedanken, ich muss die jetzt irgendwie versuchen, mal beiseitezuschieben und jetzt einfach mal in diesem Moment leben, in dem ich mich gerade befinde und mal nicht gucken, was muss ich morgen machen und was muss ich in 2 Tagen machen, natürlich dann auch gerade zum Beispiel, wenn man was mit Freunden macht, wenn man was mit dem Partner macht, der Partnerin, Dass man da eben guckt, dass man auch wirklich da ist und nicht, ich sag jetzt mal, seinen Gedanken hinterherrennt und die ganze Zeit nur bei anderen Themen ist und gar nicht so wirklich dabei ist.
Dinge nicht zu bewerten fällt ihr schwer
Mechthild [00:18:11]:
Ja, das ist ja genau die Achtsamkeit, die du nennen willst.
Ines Matic [00:18:15]:
Ja, aber eine Sache muss ich noch lernen.
Mechthild [00:18:19]:
Und das wäre?
Ines Matic [00:18:21]:
Ich beschäftige mich auch schon relativ lange mit dem Thema Achtsamkeit, weil es auch für mich super wichtig ist. Was ich aber total gerne lernen möchte, was aber super schwer ist für mich umzusetzen, ist das Thema Dinge nicht zu bewerten.
Mechthild [00:18:37]:
Oh ja, okay.
Okey, es ist jetzt so
Ines Matic [00:18:40]:
Sondern einfach zu sagen, okay, das ist jetzt so. Und es geht gerade nicht darum, ist es schön, ist es schlecht, sondern einfach mal zu sagen, okay, das ist jetzt so, wie sind die Fakten. Ja, es regnet. Ja, ist es jetzt toll, ist es jetzt schön? Es ist egal in dem Moment, es regnet einfach. Ja, daran würde ich gerne noch ein bisschen arbeiten.
Es ist eine Übung
Mechthild [00:19:06]:
Das ist ja auch eine Übung. Dann kannst du es üben, besser damit umzugehen.
Ines Matic [00:19:11]:
Total.
Mechthild [00:19:12]:
Und wenn du das schon wahrnimmst, ist ja auch schon ein Schritt auf dem Weg, dann gelingt es vielleicht auch mal öfter.
Ines Matic [00:19:18]:
Das denke ich auch. Ja.
Digitale Barrierefreiheit
Mechthild [00:19:20]:
Ja. Du hattest auch schon über die digitale Barrierefreiheit ein bisschen gesprochen und das ist ja auch mal ein wichtiges Thema, gerade als sehbehinderte Person oder überhaupt auch jetzt in meiner Position als jemand, der auch Content erstellt für Social Media oder eine Webseite hat, wo ich mich natürlich auch damit beschäftige, wie die Inhalte auch für alle Menschen zugänglich sein können. Und damit hast du dich auch schon viel beschäftigt.
Barrierefreie Dokumentengestaltung
Ines Matic [00:19:46]:
Ja, also das ist auch ein Riesenthema für mich. Ich habe sogar mit dem Thema an der Uni angefangen. Als ich in der Lehre angefangen habe, war mein allererstes Seminar, was auch richtig gut angelaufen ist, barrierefreie Dokumentgestaltung. Ich habe mich quasi schon im Studium damit beschäftigt.
Arbeit im Umsetzungsdienst
Das nannte sich Umsetzungsdienst. Das war quasi so eine kleine, ja, man kann sagen, ein kleiner Arbeitsplatz mit einem barrierefreien Computer, also auch mit einer Braille-Zeile und einer Sprach-Ausgabe und einer Vergrößerungs-Software und, und, und. Und unsere Aufgabe als Hiwis war es dann, Lehrmaterialien so umzusetzen, dass sie eben für blinde und sehbehinderte Studierende barrierefrei sind. Also zu digitalisieren, vielleicht vergrößert auszudrucken, je nachdem, welche Bedürfnisse es da gab.
Und so bin ich quasi auch mit diesem Thema in Kontakt gekommen.
Wie kann ich mir Unterlagen zugänglich machen?
Ines Matic [00:20:41]:
Und mir war das einfach super wichtig. So habe ich auch gelernt, durch diese Arbeit tatsächlich, wie ich mir Unterlagen selbst zugänglich machen kann. Und das finde ich ist auch ein super wichtiger Aspekt, weil ich glaube, dass ganz viele Personen, die jetzt auch eine Sehbehinderung haben wie ich oder auch blind sind, da wirklich auch Schwierigkeiten haben, wenn ich jetzt was bekomme, was nicht barrierefrei ist, was mache ich dann damit? Also habe ich vielleicht ein Programm, was ich nutzen kann oder ja, wie gehe ich damit, dass ich es mir eben barrierefrei zugänglich machen kann?
Viele Menschen wissen nicht von diesen Möglichkeiten
Und da gibt’s Möglichkeiten. Aber ich glaube, viele wissen nichts von diesen Möglichkeiten oder sind noch nicht so oft damit in Berührung gekommen. Und bei mir war es genauso und ich habe auch Schulen besucht in diesem Förderschwerpunkt. Also ich war auch unter anderem an einem Gymnasium für blinde und sehbehinderte Schüler und trotzdem bin ich nicht damit irgendwie in Berührung gekommen, also mit solchen Programmen beispielsweise.
Studierenden zeigen, wie barrierefreie Dokumente gestaltet werden können
Und ich glaube, hätte ich das früher gewusst, dann hätte mir das doch einiges mehr geholfen, vor allem auch zu Beginn des Studiums und so weiter. Naja, was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich genau dieses Wissen versucht habe, umzusetzen und anzuwenden in diesem Seminar, dann wirklich den Studierenden zu zeigen, so macht man barrierefreie Dokumente.
Wie werden verschiedene Dokumenten-Typen barrierefrei?
Ines Matic [00:21:56]:
So funktioniert es in einem Word-Dokument, so funktioniert es in einem PDF-Dokument, so werden PowerPoint-Folien barrierefrei. Aber was ist auch leichte Sprache, was ist einfache Sprache, wo gibt es da Unterschiede? Also wirklich so dieses ganze Spektrum, was man so zu barrierefreien Dokumenten zählen kann.
Das ist mir, natürlich, weil ich selbst betroffen bin, super wichtig, aber eben auch in meiner Lehre ist es mir super wichtig, dass ich auch meine Unterlagen immer barrierefrei zugänglich habe. Und ich sage auch den Studierenden immer, wenn es irgendwas gibt, was nicht zugänglich ist, dann sollen Sie mir bitte Bescheid geben.
Folien vorab digital
Dann werde ich natürlich schauen, dass ich das verbessern kann. Deshalb arbeiten wir auch ganz viel mit digitalen Tools. Ich bitte auch immer darum, man muss da eigentlich gar nicht mehr darum bitten, aber ich kündige es trotzdem immer sicherheitshalber an, dass sie doch gerne ein Tablet oder einen Laptop mitbringen sollen, damit man dann einfach auch Texte digital lesen kann, weil sie dann auch die Folien digital vorab bekommen. Und das sind so kleine Dinge, die solche Veranstaltungen auch barrierefrei machen.
Weil es bekommt keiner eine Extrawurst in Anführungszeichen, sondern alle haben vorab die Folien digital. Jeder bekommt es mit, also jeder hat es direkt vor sich.
Hätte sich dies früher selbst gewünscht
Ines Matic [00:23:08]:
Es ist nicht dieses, was ich auch früher ganz gehofft hatte im Studium. Hallo, ich bin diejenige, ich hätte gerne die Folien, weil ich habe eine Sehbehinderung und dann musst du dich erklären und du musst dich rechtfertigen und du schämst dich vielleicht auch und das sind so unangenehme Situationen, die man genau dadurch dann eben auch vermeiden kann.
Hilft auch Menschen, die mehr visuelle Lerner sind
Mechthild [00:23:27]:
Ja, richtig gut und ja es hilft ja dann wirklich jeder Person vielleicht auch und unterstützt auch Menschen, die vielleicht eher so visuelle Typen sind und das schon vor sich haben und es sehen können oder direkt in den Folien mitschreiben können.
Ines Matic [00:23:46]:
Genau.
Alternativ-Texte in PowerPoint
Mechthild [00:23:47]:
Ich habe heute auch das erste Mal in PowerPoint gesehen, dass man dort bei Bildern Alternativ-Text machen kann. Das hatte ich vorher noch nie so wahrgenommen, dass das auch möglich ist.
Ines Matic [00:23:59]:
Super wichtige Funktion. Also Alternativ-Texte, ja.
Mechthild [00:24:02]:
Auf Webseiten und Instagram und so war mir das bewusst, aber ich wusste nicht, dass man das auch in einer PowerPoint-Präsentation so machen kann.
Bild als dekorativ markieren
Ines Matic [00:24:11]:
Genau, du kannst es sogar auch als dekorativ markieren, was du siehst. Das ist zwar jetzt ein Bild, das ist aber jetzt nicht so wichtig, sag ich jetzt mal, für den Inhalt oder fürs Verständnis. Dann könntest du es auch als dekorativ markieren und dann sagt der Screenreader nicht Bild, sondern sagt halt nichts.
Mechthild [00:24:30]:
Okay.
Ines Matic [00:24:32]:
Genau.
Noch weitere Themen
Mechthild [00:24:33]:
Ja, cool. Genau, jetzt haben wir eigentlich schon über vieles geredet. Ich weiß nicht, ob du noch irgendwas hast, was du noch teilen möchtest, was ich dich jetzt noch nicht gefragt habe. Wo du sagst, ah, da muss ich das noch ein Thema.
Achtsamkeit ist super wichtig
Ines Matic [00:24:45]:
Ich glaube tatsächlich, dass dein Thema, inklusive Achtsamkeit, oder Achtsamkeit generell, dass uns alle einfach super verbindet. Und dass das gerade für uns auch einfach super wichtig ist, eben mit unseren Ressourcen zurechtzukommen. Mhm.
Ressourcen gut einteilen
Ines Matic [00:25:04]:
Was ich auch vorhin so ein bisschen auch gesagt hab, mit der Pausengestaltung. Wie kann ich vielleicht meine Ressourcen so einteilen, dass ich auch gut durch den Tag komme?
Mechthild [00:25:15]:
Mhm.
Ines Matic [00:25:15]:
Und das hat ja verschiedene Gründe. Für jeden sind es ja unterschiedliche Gründe. Aber ich denke, dass das so Themen sind, die einfach superwichtig sind, auch in unserer Gesellschaft, dass vieles leider viel zu kurz kommt. Und wenn’s nur dieses rücksichtsvolle Miteinander ist.
Mechthild [00:25:32]:
Mhm. Mhm.
Mit sich im Reinen sein
Ines Matic [00:25:33]:
Das, ja, das würde ich mir einfach mehr wünschen, dass mehr wieder, wie soll ich sagen, aufblüht. Aber ich glaube, am allerwichtigsten ist es tatsächlich, dass wir mit uns im Reinen sind. Wenn wir mit uns im Reinen sind, können wir das auch an andere weitergeben. Vielleicht können wir auch so was bewirken, dass wir die Welt ein bisschen schöner gestalten, ein bisschen inklusiver gestalten und alle an einem Strang ziehen. Vor allem, glaube ich, ist es wichtig, dass sich eben auch nicht nur Menschen mit Behinderung für, ich sage jetzt mal, unsere Rechte oder uns einsetzen, sondern eben auch ja Personen, die vielleicht keine Behinderung haben, sondern sich so als Allies sozusagen definieren würden. Und die brauchen wir, damit wir noch mehr auf uns aufmerksam machen und gerade diese Themen auch in den Fokus bringen.
Mehr Informationen zum Erstellen von digitalen Dokumenten
Mechthild [00:26:26]:
Ja, richtig schön gesagt. Fast schon ein gutes Schlusswort. Oder auch, wenn ihr das jetzt gehört habt und ihr habt selber keine Behinderung, vielleicht auch nochmal, wenn ihr irgendwie Präsentationen erstellt oder Dokumente erstellt, darauf zu achten, die direkt barrierefrei zu gestalten. Ines, ich weiß nicht, ob es da irgendwie eine Seite gibt, wo man noch mehr über diese barrierefreien Dokumente erfahren kann oder ob das eher nur in deinem Kurs war, den du da in der Uni angeboten hast?
Ines Matic [00:26:58]:
Also das war jetzt in meinem Kurs, es gibt aber auch mittlerweile verschiedene Anleitungen, wenn man zum Beispiel auch eingibt, barrierefreie Word-Dokumente, barrierefreie PDF-Dokumente. Da gibt es auch so, es nennt sich glaube ich irgendwie Quick-Anleitung. Genau, glaube ich, so 2 kurze Seiten, wo es wirklich so die wichtigsten Schritte gibt und aufgelistet sind, wie man vorgeht, so ein Dokument barrierefrei zu machen. Also da einfach mal googeln, da wird man relativ schnell fündig.
Es wird nie alles zu 100 % barrierefrei sein
Und was mir da einfach noch wichtig ist, wenn man das gemacht hat, also es muss nicht zu 100 Prozent barrierefrei sein. Es wird immer irgendwas geben. Und es wird auch immer irgendeine Person geben, die sagt, das ist für mich nicht barrierefrei. Das ist ja gerade so die Krux an dem Thema Barrierefreiheit.
Offen bleiben für Rückmeldungen von außen
Ines Matic [00:27:44]:
Dass es eben schwierig ist, wirklich für alle zugänglich zu machen. Für alle gleichermaßen, sag ich jetzt mal. Weil es wird immer irgendwas geben, was leicht zu bemängeln ist. Aber dass man wenigstens mit dem Gedanken dabei ist, zu sagen, okay, ich mache das jetzt so weit, wie ich’s kann. Und ich bin aber trotzdem offen für Rückmeldungen von außen. Und dass eben auch gerade Dinge auch bereitgestellt werden. Also, dass man nicht als Person mit einer Behinderung anklopfen muss und sagen muss, hallo, ich hätte das gerne.
Offenbarungsmomente vermeiden
Ines Matic [00:28:15]:
Sondern dass man es vielleicht direkt zur Verfügung stellt, genau eben diese, ich nenn’s gerne, diese Offenbarungsmomente zu vermeiden. Mhm. Weil, das ist einfach kein schönes Gefühl. Und ja, bietet meiner Meinung nach Möglichkeiten für alle, da wirklich dann auch gut mitzukommen bei einer Präsentation, bei einem Vortrag etc. Und ist ja nicht nur so was, ich sage jetzt mal, behinderungsspezifisches.
Ines eigene Selbstfürsorge
Mechthild [00:28:37]:
Das stimmt, ist sehr gut nochmal daran zu erinnern, dass es für jede Person wichtig ist. Genau, meine letzte Frage ist immer nochmal so deine eigene Selbstfürsorge, was du für dich machst, damit es dir gut geht. Du hast es ja schon ein bisschen kurz angesprochen, aber vielleicht noch mal so ein paar Sachen, die dir gerade im Moment jetzt gut tun in den letzten Tagen oder so.
In die Natur gehen
Ines Matic [00:29:01]:
Also ganz viel, also was mir ganz oft sehr guttut, ist tatsächlich so das Thema an die Natur zu gehen, also in die Natur rauszugehen, spazieren zu gehen, also wirklich einfach mal rauszukommen, weil ich merke ganz oft, wenn ich dann am Schreibtisch sitze und dann da in meinem Fokusmodus bin und dann wirklich merke, so boah, jetzt hast du irgendwie gar nicht so viel Bewegung gehabt und warst die ganze Zeit nur am Monitor, dass ich dann wirklich einfach ab und zu mal, weil es ab und zu Ich versuch’s wirklich, meine Mittagspause so zu gestalten, dass ich rausgehe.
Aktive Mittagspause
Ines Matic [00:29:37]:
Also eine aktive Mittagspause, nicht nur da sitzen und was essen, sondern wirklich auch rausgehe. Das ist mir besonders wichtig, weil ich so diese Ich versuche wirklich, so eine gegensätzliche Bewegung zu gestalten in meinem Alltag. Also wenn ich viel gesessen bin, dann versuche ich auch wieder rauszugehen und zu laufen und so weiter. Weil ich einfach merke, wenn ich das lange nicht gemacht habe, dann fehlt mir das. Und dann kann es eben auch Kopfschmerzen geben und so weiter. Das ist so das eine Thema.
Musik hören und Klavier spielen
Aber was mir auch sehr hilft, auch runterzukommen und einfach wieder so ein bisschen zu mir zu finden, ist auch so das Thema Musik. Also, ob es jetzt einfach nur Musik hören ist, ob es singen ist oder am Klavier sitzen ist, also Klavier spielen ist.
Ines Matic [00:30:21]:
Das sind für mich so Dinge, da bin ich dann irgendwann so in meinem Modus drin oder in meinem Element. Und ich bekomme dann auch von außen nicht mehr wirklich was mit. Und da merke ich einfach, das tut mir besonders gut, einfach mal woanders zu sein.
Mechthild [00:30:37]:
Ja, das klingt gut. Ich höre auch gerne Musik, runterzukommen.
Ines Matic [00:30:42]:
Sehr schön.
Abschluss der Folge
Mechthild [00:30:44]:
Danke, liebe Ines, dass du das alles mit uns geteilt hast. Das war wieder sehr informativ und spannend, fand ich.
Ines Matic [00:30:51]:
Sehr gerne.
Mechthild [00:30:52]:
Genau, wir bleiben in Kontakt und dann wünsche ich dir einen schönen Tag. Bis ganz bald. Tschüss. Ciao.